29 Tote nach Angriff auf Flüchtlingslager in Myanmar

Bei einem Militärangriff auf ein Lager für Vertriebene im Norden Myanmars sind 29 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

„Wir fanden 29 Leichen, darunter Kinder und ältere Menschen (…) 56 Menschen wurden verwundet“, teilte der Sprecher der das Gebiet kontrollierenden Rebellenorganisation Kachin Independence Army (KIA), Oberst Naw Bu, der Nachrichtenagentur AFP heute mit. Der Angriff ereignete sich gestern am späten Abend.

„Wir haben keine Flugzeuge gehört“, sagte der Sprecher. Es werde geprüft, ob das Militär eine Drohne eingesetzt habe, um das Lager in der Nähe der Stadt Laiza an der chinesischen Grenze anzugreifen.

Grafik zu Myanmar
Grafik: APA/ORF; Quelle: MIMU

Auseinandersetzung seit Jahrzehnten

Seit Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und der KIA. Seit dem Putsch durch das Militär im Jahr 2021 haben sich die Kämpfe verschärft. Bei Luftangriffen des Militärs auf ein von der KIA organisiertes Konzert waren im Oktober letzten Jahres 50 Menschen getötet und 70 verwundet worden.

Das Militär hatte im Februar 2021 erneut die Macht in Myanmar an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt.