Shortlist für Österreichischen Buchpreis bekanntgegeben

Milena Michiko Flasar, Maja Haderlap, Teresa Präauer, Wolf Haas und Clemens J. Setz haben es in das Finale um den Österreichischen Buchpreis 2023 geschafft, der am 6. November vergeben wird. Das wurde heute bekanntgegeben.

Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, der Debütpreis, für den Arad Dabiri, Thomas Olah und Eva Reisinger auf der Shortlist stehen, mit 10.000 Euro. Alle Finalisten bekommen 2.500 Euro.

Flasar, eine 1980 in St. Pölten geborene und in Wien lebende japanisch-österreichische Schriftstellerin, ist mit „Oben Erde, unten Himmel“ nominiert. In dem Roman steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die in einer Spezialreinigungsfirma für Wohnungen, in denen lange unbemerkt gebliebene Tote gefunden wurden, einen Job bekommt. Die Jury rühmt „existenzielle Kraft, stilistische Präzision und viel Humor“.

„Eigentum“ und „Nachtfrauen“

Der Brenner-Krimiautor Haas (62) ist mit „Eigentum“, einem eigenwilligen Nachruf auf seine Mutter, der derzeit die heimische Bestsellerliste anführt, nominiert.

Die Kärntner Slowenin Haderlap (62), Bachmann-Preisträgerin des Jahres 2011, ist für „Nachtfrauen“ an den Schauplatz ihres Debütromans „Engel des Vergessens“ zurückgekehrt. Eine seit über drei Jahrzehnten in Wien lebende Frau besucht ihre alte Mutter in der Südkärntner Grenzregion.

„Kochen“ und „Querdenker“

Mit „Kochen im falschen Jahrhundert“ hat die 44-jährige Autorin und bildende Künstlerin Präauer aus einer einfachen Grundidee ein 200-seitiges und mehrgängiges Lesevergnügen gezaubert: Eine Gastgeberin veranstaltet ein Willkommensessen in ihrer neuen Innenstadtwohnung, bei dem die Menüfolge, soziale Rituale und die Biografien der Gäste gleichermaßen genüsslich durchgekaut werden.

Der in Wien lebende Grazer Setz ist 40 Jahre alt und Träger vieler Auszeichnungen, darunter des Kleist- und des Büchner-Preises. Mit „Monde vor der Landung“ war er nun für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis nominiert. Der Roman widmet sich dem Deutschen Peter Bender, einem typischen Querdenker.

Der seit 2016 vergebene Österreichische Buchpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet.