UNO: Gaza-Abriegelung verstößt gegen Völkerrecht

Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom und Benzin in den Gazastreifen einzustellen. Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, teilt der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, heute in Genf mit.

„Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährden, indem sie ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten, sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten“, teilte Türk mit. „Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich.“ Laut Türk wurden bei israelischen Luftangriffen Wohngebäude, Schulen und Einrichtungen der UNO getroffen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Es müsse möglich sein, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte ein WHO-Sprecher heute in Genf.

Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Krankenhäuser könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.