Psychosoziale Unterstützung für Juden in Österreich

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Wien bietet Jüdinnen und Juden in Österreich angesichts der Situation in Israel die Möglichkeit, sich im psychosozialen Gesundheitszentrum ESRA Hilfe zu holen.

Unter der Nummer +43 1 214 90 14 bietet ESRA „kostenfrei und anonym Entlastungsgespräche und Beratung“, wie es auf der Website heißt. In Extremfällen, etwa Angehörigen von Verstorbenen oder Angehörige von Menschen in Geiselhaft, bietet ESRA zudem Hausbesuche an.

Arzt rät zu Nachrichtenpausen und Gesprächen

Ein kollektiver Schock gehe seit dem Wochenende durch die jüdische Gemeinde, sagte Benjamin Vissoky, der ärztliche Leiter von ESRA, dem psychosozialen Gesundheitszentrum der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, heute im Ö1-Interview. Bei ESRA hätten sich Vissoky zufolge auch Menschen gemeldet, die direkt von den terroristischen Angriffen der Hamas betroffen sind.

„Bei akuten Traumata, bei akuten Belastungen ist es ja häufig so, dass Menschen da in einen Überlebensmodus quasi kippen, weil sie so überwältigt sind“, sagte er. Betroffenen rät Vissoky unter anderem, Pausen vom Verfolgen der Berichterstattung zu machen und mit anderen über die Belastung zu reden.

Im Umgang mit Kindern rät er, Trost zu spenden und Sicherheit zu vermitteln. Wichtig sei zudem, an gewohnten Routinen festzuhalten.