Sicherheitskräfte neben Auto im chinesischen Konsulat in San Francisco
Reuters/Sergii
Auto fuhr in chinesisches Konsulat

Ermittlungen nach Vorfall in San Francisco

Ein tödlicher Vorfall beim chinesischen Konsulat in der US-Metropole San Francisco gibt Rätsel auf. Am Montagnachmittag (Ortszeit) krachte dort ein Auto in den Eingangsbereich des Gebäudes und beschädigte diesen schwer. Auf einem Video war zu sehen, wie das Auto in dem verwüsteten Raum stand und Menschen aus dem Gebäude liefen. Eintreffende Polizisten sprachen den Lenker an – dann fielen Schüsse, der Fahrer verstarb im Spital. Die Ermittlungen laufen.

Die alarmierten Beamten hätten am Montag zunächst versucht, Kontakt mit dem Verdächtigen aufzunehmen. Anschließend hätten sie das Feuer auf den Mann eröffnet. Der Nachrichtensender ABC7 berichtete, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hätten gesehen, wie ein blutüberströmter Mann vom Tatort weggebracht worden sei.

Beamte, Sanitäter und Ärzte hätten versucht, das Leben des Verdächtigen zu retten, erklärte die Polizei. Der Mann sei jedoch kurz darauf im Krankenhaus für tot erklärt worden. Angaben zur Identität des Verdächtigen machte die Polizei bisher nicht. Die „New York Times“ („NYT“) zitierte einen Anwesenden, dem Zeugen zufolge habe es sich bei dem Lenker um einen Mann Mitte 30 gehandelt.

„Where is the C.C.P.?“

Etwa 20 Personen hätten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in dem Bereich befunden, gab dieser an – er habe dort wie andere ein Visum beantragen wollen. Der Mann sei aus dem Auto gesprungen und habe geschrien: „Where is the C.C.P.?“ (C.C.P. ist die gebräuchliche Abkürzung für Kommunistische Partei Chinas). Der Zeuge gab an, dass der Mann im Zuge dessen auch ein Schimpfwort geäußert habe. Er habe sehr wütend gewirkt, wurde der Zeuge von der „NYT“ zitiert.

USA: Auto fuhr in Konsulat – ein Toter

Ein Auto ist in der US-Metropole San Francisco in die Vorhalle des chinesischen Konsulats gekracht und hat schweren Schaden angerichtet. Als Polizeibeamte am Unfallort eintrafen, sprachen sie die Person im Wagen an und schossen daraufhin, wie die Polizei in San Francisco mitteilte. Rettungskräfte brachten die tatverdächtige Person anschließend in ein Spital, wo sie starb. Zu möglichen Hintergründen äußerten sich die Behörden nicht.

Konsulat verurteilt Vorfall und spricht von „Angriff“

Das chinesische Konsulat in San Francisco teilte in einer Erklärung mit, dass der Fahrer in einen Bereich gerast sei, in dem konsularische Dokumente bearbeitet werden. Der Vorfall habe „eine ernsthafte Bedrohung für das Leben und die Sicherheit des Personals und der Menschen dort“ dargestellt. Ferner seien „schwere Schäden“ angerichtet worden. Das Konsulat verurteile den „gewalttätigen Angriff aufs Schärfste“.

Die diplomatische Vertretung habe zudem die US-Behörden um eine sofortige Untersuchung und die Einleitung entsprechender juristischer Schritte gebeten. Die USA müssten für die Sicherheit des dortigen Personals sorgen und den Fall aufklären, hieß es weiter. In dem Gebäude sei schwerer Schaden entstanden.

Schatten auf mögliches Treffen Xi – Biden

Der noch ungeklärte Vorfall wirft einen Schatten auf den im kommenden Monat stattfindenden Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in der kalifornischen Stadt, zu dem möglicherweise auch Chinas Staatschef Xi Jinping anreist. China hat Xis Teilnahme allerdings noch nicht bestätigt. Kolportiert wurde, dass es dann auch zu einem Treffen Xis mit US-Präsident Joe Biden kommen könnte. In San Francisco leben viele ethnische Chinesen, ebenso zahlreiche Menschen, die aus Taiwan stammen.