Luftaufnahme zeigt Tumbira River
Reuters/Bruno Kelly
Dürre

Dramatische Lage im Amazonas-Gebiet

Im Amazonas-Gebiet herrschen derzeit hohe Temperaturen und eine schwere Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Trockenzeit wird derzeit noch von „El Nino“ verstärkt. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen sorgt unter anderem im Norden von Brasilien für noch mehr Trockenheit und Hitze – die Auswirkungen treffen Menschen und Tierwelt schwerwiegend.

Die Dürre hat zu Niedrigwasser in den Flüssen und Fischsterben geführt. Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas leben hauptsächlich Indigene – für sie sind Fische eine wichtige Nahrungsquelle. Nahrungsmittel, Trinkwasser und Medikamente müssen in die betroffenen Gebiete gebracht werden. Und ein vorläufiges Ende der dramatischen Lage ist vorerst nicht in Sicht. Fachleute gehen davon aus, dass die Trockenheit bis Ende des Jahres anhält.

Boote in einem ausgetrockneten Fluss in Manaus
APA/AFP/Michael Dantas
Der Lago do Puraquequara nahe Manaus im Bundesstaat Amazonas – hier liefen etliche Boote auf Grund. Verstärkt wird die Dürre durch den Temperaturanstieg aufgrund der globalen Erwärmung. Diese Aufnahme sowie auch die folgenden stammen von Anfang Oktober.
Frau am Tumbira River
Reuters/Bruno Kelly
Die Behörden verteilten in den betroffenen Gebieten Trinkwasser, Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel. Zudem soll es Unterstützung für die Bauern und Fischer in der Region geben. Im Bild der stark ausgetrocknete Rio Negro – ebenfalls im Bundesstaat Amazonas.
Luftaufnahme zeigt trockenes Flussbett
Reuters/Bruno Kelly
Der niedrige Wasserstand sorgt nicht nur für Versorgungs-, sondern auch für Verkehrsprobleme: Die Menschen bewegen sich vor allem mit Booten auf dem Amazonas und seinen vielen Nebenflüssen fort – das ist im Moment aufgrund der Trockenheit nicht möglich
Fluss mit niedrigem Wasserstand in Iranduba
Reuters/Bruno Kelly
Brasilien hatte zuletzt unter einer Reihe extremer Wetterereignisse zu leiden. Erst vor einigen Wochen kamen bei Überschwemmungen nach heftigen Unwettern im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden des Landes rund 30 Menschen ums Leben. In einem Drittel der Amazons-Bezirke wurde nun der Notstand wegen Trockenheit ausgerufen.
Auf Grund gelaufenes Flussboot
AP/Edmar Barros
Fischer suchen Schutz vor der Sonne neben einem Flussboot, das während der schweren Dürre im ausgetrockneten Lago do Puraquequara auf Grund lief
Mann gräbt in einem trockenen Flussbett
APA/AFP/Michael Dantas
Und ebenfalls im Gebiet des Lago do Puraquequara suchen Menschen an Ort und Stelle nach Wasser – sie sind auf die Hilfspakete der Regierung angewiesen. Umweltministerin Marina Silva hatte zuletzt von 300.000 Lebensmittelpaketen gesprochen, um den Grundnahrungsbedarf der Bevölkerung zu decken.
Boote und Hausboote an einem trockenen Fluss in Tefe
Reuters/Bruno Kelly
Auch im Lago Tefe bildet sich die dramatische Lage ab: Zuletzt waren dort über 100 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden. In dem See waren in drei Metern Tiefe Temperaturen von 40 Grad gemessen worden, die Durchschnittstemperatur beträgt 32 Grad.
Tote Fische in Manacapuru
AP/Edmar Barros
Verendete Fische auch im Lago da Piranha, ebenfalls im Bundesstaat Amazonas. Das Bild wurde Ende September aufgenommen.