Weltbank: Inflationsbekämpfung nach Gewalt in Nahost erschwert

Der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt ist laut Weltbank-Chef Ajay Banga eine weitere Belastung für die Weltwirtschaft. Das werde es den Notenbanken schwerer machen, ihr Ziel zu erreichen, die Inflation mit höheren Zinsen zu bekämpfen, sagte Banga gestern der Nachrichtenagentur Reuters.

Sie seien zuletzt etwas zuversichtlicher gewesen, dass trotz plötzlicher und starker Zinserhöhungen die Wirtschaft nicht zu sehr abgewürgt werde. Eine „sanfte Landung“ werde nun härter zu erreichen. „Es sind eine humanitäre Tragödie und ein ökonomischer Schock, die wir nicht brauchen.“

Der IWF zeichnete heute in seinem aktualisierten Ausblick für die Weltwirtschaft ein eher düsteres Bild. Auch nächstes Jahr dürfte die Weltwirtschaft nicht richtig in Schwung kommen. Dabei wurden die Angriffe der radikal-islamischen Hamas-Miliz auf Israel noch nicht berücksichtigt.

IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas sagte Reuters, mehrere Szenarien seien denkbar. Es sei aber noch zu früh für eine Analyse. Die Ölpreise seien zuletzt um vier Prozent gestiegen – aus Sorge um Produktions- oder Transportunterbrechungen. Ein zehnprozentiger Anstieg der Ölpreise würde das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr danach um rund 0,2 Prozent dämpfen, die Inflation zugleich um etwa 0,4 Prozent anheizen.