Wieder Erdbeben in Afghanistan

Der Westen Afghanistans ist erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Laut US-Erdbebenwarte (USGS) hatte das Beben eine Stärke von 6,3 und ereignete sich rund 28 Kilometer nordwestlich der Stadt Herat in einer Tiefe von zehn Kilometern. Mindestens ein Mensch kam dabei ums Leben, und 130 weitere wurden nach Angaben der Taliban-Regierung verletzt.

Damit bebte die Erde erneut in der Region, in der bereits am Wochenende bei mehreren Erdbeben laut Medienberichten fast 2.500 Menschen gestorben waren. Mehr als 2.000 weitere Menschen wurden verletzt.

Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) hatte die Zahl der Todesopfer dagegen bisher mit mehr als 1.000 angegeben. Herat liegt in der gleichnamigen Grenzprovinz nahe dem Iran und ist nach Kabul die zweitgrößte Stadt Afghanistans.

Acht Beben innerhalb kurzer Zeit

Samstagfrüh hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten sich nordwestlich von Herat in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern. Am Montag wurden Erdstöße der Stärke 5,1 registriert.

Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Beben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.

Derweil warnte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) wegen drastisch gesunkener Finanzmittel vor einer Hungersnot in Afghanistan. „Die Lage ist ziemlich hoffnungslos“, sagte der WFP-Regionaldirektor für Asien und den Pazifik, John Aylieff, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Programme für humanitäre Hilfe seien „drastisch unterfinanziert“.