Neugestaltung für Gedenken in früherem KZ Gusen

In den vergangenen zwei Jahren hat die Republik Österreich Grundstücke auf dem Areal des ehemaligen KZ Gusen in Langenstein in Oberösterreich angekauft.

Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses unter der Federführung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wurde ein Masterplan erarbeitet, der als Grundlage für einen oder mehrere Wettbewerbe zur Neugestaltung einer künftigen Gedenkstätte dienen soll. Die Ergebnisse werden heute Abend präsentiert.

Im KZ Mauthausen und seinen mehr als 40 Nebenlagern wurden zwischen 1938 und 1945 etwa 190.000 Menschen gefangen gehalten, rund 90.000 überlebten nicht. Gusen war zwar offiziell auch nur ein Nebenlager, in manchen Jahren war die Zahl der Toten dort aber viel höher als im Stammlager. Heute geht man davon aus, dass in Gusen 71.000 Gefangene aus fast 30 Nationen interniert waren, von denen etwa 36.000 zu Tode kamen.

Grafik zum Konzentrationslager Gusen
Grafik: APA/ORF; Quelle: KZ-Gedenkstätte Gusen

Gusen geriet in Vergessenheit

Während das Zentrum des ehemaligen Hauptlagers Mauthausen 1947 der Republik Österreich mit der Auflage übergeben wurde, eine Gedenkstätte zu errichten, und sich das Gedenken seither auf diesen Ort konzentrierte, geriet Gusen zunehmend in Vergessenheit. Nach der Befreiung wurde das Lager abgetragen, Wohnhäuser wurden gebaut. Der Großteil der ehemaligen Lagerareale ist heute in Privatbesitz und wurde baulich verändert.

Der nun erstellte Masterplan soll die Grundlage für einen Gestaltungswettbewerb zur künftigen Gedenkstätte darstellen. In seine Entwicklung wurden Überlebende ebenso eingebunden wie internationale, nationale und regionale Gedenkinitiativen, diplomatische Vertretungen der Opferstaaten sowie die lokale Bevölkerung.