Restliche Trümmerteile von Tauchboot „Titan“ geborgen

Rund dreieinhalb Monate nach dem Unglück des Tauchboots „Titan“ und dem Tod der fünf Insassen in den Tiefen des Nordatlantiks haben Fachleute die restlichen Trümmerteile geborgen – und damit vermutlich auch menschliche Überreste.

Das teilte die US-Küstenwache gestern (Ortszeit) mit. Die geborgenen Beweise seien bereits vergangene Woche zur Katalogisierung und Analyse in einen US-Hafen gebracht worden.

Weitere mutmaßliche menschliche Überreste seien sorgfältig aus den Trümmern der „Titan“ geborgen worden. Sie sollen nun von US-Medizinern analysiert werden.

Das Tauchboot war am 18. Juni verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des „Titanic“-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom Bug des „Titanic“-Wracks entfernt die Trümmer.

Nach Einschätzung verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots und davor, dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten. Die Trümmerteile könnten den Ermittlern wichtige Informationen geben, etwa wo die Schwachstelle des Rumpfs der „Titan“ gewesen sein könnte.