Selenskyj überraschend zu Gesprächen in Brüssel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu politischen Gesprächen vor dem Hintergrund des Treffens der NATO-Verteidigungsminister und -ministerinnen in Brüssel. Das bestätigte ein belgischer Regierungssprecher heute.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg werde Selenskyj am Vormittag empfangen, schrieb ein NATO-Sprecher auf Twitter (X). „Der nächste Winter ist für uns eine der größten Herausforderungen. Wir bereiten uns vor, wir brauchen Unterstützung“, erklärte Selenskyj vor dem NATO-Treffen in Brüssel.

„Ihr Kampf ist unser Kampf. Ihre Sicherheit ist unsere Sicherheit. Die NATO wird so lange als notwendig aufseiten der Ukraine stehen“, so Stoltenberg. Selenskyj betonte die Bedeutung des Treffens: „Mit 50 Verteidigungsministern sprechen wir von unseren Prioritäten; wie wir Russland aus unserer Heimat vertreiben. Wir werden den Krieg beenden.“

Belgien will Ukraine Kampfjets liefern

Begleitet wird Selenskyj vom ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Thema wird dabei neben der Lage in der Ukraine und einer engeren Kooperation zwischen dem Land und der NATO auch der eskalierte Nahost-Konflikt sein. Daher wird auch der israelische Verteidigungsminister Joav Galant erwartet.

Indes wurde bekannt, dass Belgien der Ukraine ab dem Jahr 2025 mehrere F-16-Kampfjets liefern will. Das kündigte Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder im Hörfunksender Bel RTL an. Wie viele Flugzeuge es sein werden, ließ sie offen. Selenskyj soll auch den belgischen Regierungschef Alexander De Croo treffen.

Zweiter Besuch seit Kriegsbeginn

Der Besuch Selenskyjs in der belgischen Hauptstadt ist der zweite seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar vergangenen Jahres. Erstmals war der ukrainische Staatschef am 9. Februar dieses Jahres in Brüssel gewesen.

Er hatte damals an einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten teilgenommen und eine Rede vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments gehalten. Die Staats- und Regierungschefs gaben danach ein klares Bekenntnis zu weiterer Hilfe für den Abwehrkampf gegen Russland ab.