Frankreichs Küstenwache rettet 103 Menschen aus Seenot

Die französische Küstenwache hat im Ärmelkanal bei Calais 103 Personen aus Seenot gerettet. Auf dem Weg nach Großbritannien seien die beiden überfüllten Boote gestern in Schwierigkeiten geraten, teilte die maritime Präfektur heute mit.

Mit verschiedenen Schiffen auch der Nationalpolizei und Marine sei es gelungen, alle Menschen ans sichere Ufer nach Calais zu bringen, wo sich Polizei und Hilfsdienste um sie kümmern.

Ebenfalls gestern räumte die Polizei ein Flüchtlingscamp bei Calais, in dem Menschen auf die Möglichkeit einer Überfahrt nach Großbritannien warten. Wie die Präfektur mitteilte, seien 537 Personen auf Aufnahmeeinrichtungen im Norden Frankreichs verteilt worden.

Gefährliche Überfahrt

Seit Längerem überquert eine große Zahl von Personen von der nordfranzösischen Küste bei Calais mit Schlauchbooten den Ärmelkanal, um nach Großbritannien zu gelangen. Schon wegen der vollkommen ungeeigneten und überfüllten Boote ist die Überfahrt sehr gefährlich.

Außerdem ist der Ärmelkanal eine stark befahrene Wasserstraße. Immer wieder kommen Menschen bei den von Schleusern organisierten Überfahrten ums Leben.

Gegen die von der britischen Regierung unerwünschte Migration gehen die französischen Behörden auch mit Unterstützung aus London vor. Im März sicherte Großbritannien Frankreich über eine halbe Milliarde Euro für die nächsten drei Jahre zu, um ein neues Internierungslager einzurichten, zusätzliche Beamte und Beamtinnen einzusetzen und in moderne Drohnen und Überwachungstechnologie zu investieren.