Sechs von 50 Mitgliedern treten aus Energieagentur aus

Die Österreichische Energieagentur (Austrian Energy Agency, AEA) mit Sitz in Wien leidet unter einem Mitgliederschwund. Das Institut für Fragen zu Energie und Klima ist als Verein organisiert, nun treten mit Jahresende sechs wichtige Vertreter aus, berichtete der „Standard“.

Dazu gehören die Wirtschaftskammer-Verbände für Gas, Öl, Energiehandel und Holz sowie der ÖAMTC und der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Gemutmaßt wird, dass das Institut manchen Mitgliedern zu industriekritisch und umweltfreundlich ist.

Getragen wird der Verein von 50 zahlenden Mitgliedern, darunter große Industriekonzerne sowie die Wirtschaftskammer (WKO), das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und die Bundesländer. Hauptfinanzier ist das Klimaministerium, sprich der Steuerzahler.

Gegenüber dem „Standard“ gaben sich die Mitglieder wortkarg, lediglich aus der Wirtschaftskammer hieß es, dass die vier Verbände aus Sparsamkeit aussteigen würden, schließlich sei die WKO als Gesamtorganisation ohnehin im Verein vertreten.

Statutenänderung als Anlass?

Neben der wissenschaftlichen Ausrichtung soll einigen Mitgliedern auch eine Statutenänderung sauer aufgestoßen haben, die ihre Macht beschneidet und die des Klimaministeriums ausweitet, berichtete der „Standard“.

Ob manchen Mitgliedern die Energieagentur zu kritisch ist, wollte das Ministerium nicht bewerten, man wolle sich nicht auf Spekulationen einlassen. „Bei der Energieagentur handelt es sich um eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen im Energiebereich in Österreich. Ihre Arbeit ist unbestritten anerkannt und leistet einen zentralen Beitrag zur energiepolitischen Debatte in diesem Land“, so das Klimaministerium zur APA.