Selenskyj warnt vor nachlassender westlicher Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. „Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine“, sagte er heute bei einer Pressekonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel.

Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die „ganze Ukraine zu zerstören“. „Und dann kommen bereits die Länder der Europäischen Union und der NATO dran“, warnte er. Daher halte er die Eskalation im Nahen Osten auch nicht für zufällig.

Moskau sei sehr daran interessiert, dass die Aufmerksamkeit und die Hilfe für Kiew nachlasse und sei dabei bereit, andere Weltteile zu destabilisieren. „Daher ist die billigste Variante für alle, Russland bei uns zu stoppen, den Krieg bei uns zu beenden“, unterstrich Selenskyj. Nur dann werde es nicht zu einem großen Krieg in Europa und der Welt kommen.

Die Ukraine wehrt seit über 19 Monaten mit massiver westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel kamen Befürchtungen auf, dass die finanzielle und militärische Hilfe aus dem Westen für die Ukraine deswegen nachlassen könnte.