NGOs bringen Vorschläge gegen Kinderarmut vor

Am Tag vor dem Treffen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit Entsandten von Hilfsorganisationen haben diese diverse Vorschläge geäußert. Caritas und Diakonie warben etwa für eine Wiedereinführung der Mindestsicherung in ihrer alten Form und für ein Paket gegen Kinderarmut. „Licht ins Dunkel“ will die Diskriminierung Behinderter beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt thematisieren und auch die Situation Alleinerziehender schildern.

Auslöser der Veranstaltung in einem Schutzhaus in Wien war ein an die Öffentlichkeit gespieltes Video über einen Auftritt Nehammers in Hallein, wo er etwa die hohe Teilzeitquote von Frauen beklagte, die Sozialpartner sinngemäß als Bremser kritisierte und meinte, dass in Österreich niemand hungern müsse, indem er auf Hamburger-Preise verwies.

Die darauffolgende teils scharfe Kritik motivierte den ÖVP-Chef, 13 Organisationen einzuladen, jeweils vier Personen für einen persönlichen Austausch zu nominieren. Zu den auserwählten Gruppen zählen Caritas, Diakonie, „Licht ins Dunkel“, Rotes Kreuz und Samariterbund ebenso wie Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer sowie das Arbeitsmarktservice (AMS).

Volkshilfe nicht eingeladen

Nicht unter den Eingeladenen ist die Volkshilfe. Sie forderte aber ebenfalls dringende Reform der Sozialhilfe, eine Kindergrundsicherung sowie die Erhöhung des Arbeitslosengeldes.

„Wir brauchen Mindeststandards bei der Sozialhilfe statt Höchstsätze, keinen Abzug der Wohnbeihilfen und bundeseinheitlich geregelte Kinderrichtsätze als Mindeststandard“, so Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger in einer Aussendung.