Erneuerbare deckten 2022 drei Viertel des Stromverbrauchs

Obwohl 2022 ein schlechtes Wind- und Wasserjahr war, hat der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen 78 Prozent erreicht. Hintergrund dafür seien der gesunkene Inlandsstromverbrauch und die gleichzeitig gesunkene Bruttostromerzeugung. „Wäre es ein normales Jahr gewesen, wäre der Anteil bereits bei über 80 Prozent gelegen“, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch heute bei der Präsentation des EAG-Monitoringberichts.

Der Bericht zeigt die starke Volatilität der erneuerbaren Energiequellen: Obwohl die installierte Leistung der Anlagen gestiegen ist, haben sie im vergangenen Jahr deutlich weniger Strom geliefert.

Zwar hat sich die installierte Leistung von erneuerbaren Energiequellen bis Ende 2022 verglichen mit 2020 um 2.141 MW erhöht, doch ging die produzierte Strommenge gleichzeitig um 3.611 Gigawattstunden (GWh) zurück. Das spiegle wiederum den steigenden Einfluss von guten oder schlechten Wasser-, Wind- und Sonnenjahren wider.

Preisanstieg wirkt sich auf Ökostrom aus

Der bis Ende 2022 auf 51,45 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gestiegene Marktpreis wirkte sich deutlich auf den geförderten Ökostrom aus. Verglichen mit 2021 (8.363 GWh) sank die von der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) abgenommene Menge auf 3.006 GWh.

Sichtbar ist dieser Trend auch bei der installierten Leistung, die Strom an die OeMAG geliefert hat. Diese verringerte sich per Ende Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresstichtag von 2.698 MW auf 1.518 MW.