Netanjahu: Derzeitige Angriffe auf Hamas „erst der Anfang“

Die derzeitigen israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu „erst der Anfang“. In einer Fernsehansprache sagte er gestern Abend: „Unsere Feinde haben gerade erst begonnen, den Preis zu bezahlen. Ich kann nicht enthüllen, was passieren wird, aber ich kann sagen, dass das jetzt erst der Anfang ist.“

Erste Bodeneinsätze in Gazastreifen

Bereits vor ihrer erwarteten Großoffensive im Gazastreifen sind israelische Bodentruppen zu vereinzelten Einsätzen in das Palästinensergebiet eingedrungen. Die Einsätze hätten der Suche nach „vermissten Personen“ sowie nach „Terroristen“ und deren Waffen gedient, gab die Armee bekannt.

Gestern Früh hatte die Armee alle Zivilisten im Norden des Gazastreifens aufgerufen, sich zu „ihrer eigenen Sicherheit“ in ein Gebiet südlich des Flusslaufs Wadi Gaza zu begeben. Sie begründete diesen Aufruf, der laut UNO rund 1,1 Millionen Palästinenser betrifft, mit geplanten Militäreinsätzen in den kommenden Tagen.

Um die Bevölkerung zu informieren, wurden von Israel unter anderem Flugblätter in arabischer Sprache per Drohnen über dem Palästinensergebiet abgeworfen. Tausende Palästinenser ergriffen daraufhin die Flucht.

Kritik von UNO und NGOs

Die Vereinten Nationen kritisierten die Evakuierungsanordnung, diese sei „unmöglich“ umsetzbar. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sei „im ständigen Kontakt mit den israelischen Behörden, um sie aufzufordern, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern“, sagte sein Sprecher.

Das Internationale Komitee vom Rotem Kreuz (IKRK) erklärte seinerseits, der Evakuierungsaufruf an die Palästinenser „gekoppelt mit der vollständigen Belagerung, die ihnen Nahrung, Wasser und Strom vorenthält“, sei „nicht mit dem humanitären Völkerrecht vereinbar“.