„Woche des Schweigens“ in Australien

Nach dem Nein der Australierinnen und Australier im Referendum über die Anerkennung der indigenen Völker des Landes in der Verfassung, haben die indigenen Anführer zu einer „Woche des Schweigens“ aufgerufen. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung hatten gegen die Änderung der 122 Jahre alten Verfassung gestimmt, die die Aborigines und die Völker der Inseln in der Torresstraße anerkannt und ihnen ermöglicht hätte, ein Gremium zu bilden, das die Regierung in Fragen berät, die sie betreffen.

„Das ist bittere Ironie, dass Menschen, die erst seit 235 Jahren auf diesem Kontinent leben, sich weigern, diejenigen anzuerkennen, deren Heimat dieses Land seit mehr als 60.000 Jahren ist“, schrieben Vertreter der Indigenen in den sozialen Netzwerken.

Der Ausgang des Referendums wird als Rückschlag für die Aussöhnungsbemühungen Australiens mit der indigenen Gemeinschaft gesehen und auch als Imageschaden in Bezug auf den Umgang mit den First Nation Peoples, deren Anteil an der Bevölkerung 3,8 Prozent beträgt.