Erneut tödliches Beben im Westen Afghanistans

Zum wiederholten Mal binnen weniger Tage ist die afghanische Provinz Herat an der Grenze zum Iran von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Laut der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Beben heute Früh eine Stärke von 6,3 und ereignete sich rund 30 Kilometer nordwestlich der Stadt Herat in einer Tiefe von sechs Kilometern.

Nach Angaben eines Sprechers des Provinzgouverneurs kam ein Mensch ums Leben. Mindestens 35 Verletzte seien in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es.

Nur wenige Minuten nach den ersten Erdstößen folgte nach Angaben der US-Erdbebenwarte ein zweites Beben der Stärke 5,5. Herat ist nach Kabul die zweitgrößte Stadt Afghanistans und liegt in der gleichnamigen Grenzprovinz nahe dem Iran.

Erdbeben im Südwesten des Iran

Wie USGS zudem berichtete, ereignete sich im Südwesten des Iran ein Erdbeben der Stärke 5,3 in rund zehn Kilometern Tiefe. Berichte über Schäden oder Opfer im Erdbebengebiet am Golf nahe dem Irak gab es zunächst nicht.

Mehrere Beben am vergangenen Wochenende

Am vergangenen Wochenende hatten mehrere Beben innerhalb kurzer Zeit Afghanistan erschüttert. Die US-Erdbebenwarte bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Laut Medienberichten, die sich auf offizielle Statistiken beriefen, kamen fast 2.500 Menschen ums Leben. Mehr als 2.000 Menschen seien verletzt worden.

Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) hatte die Zahl der Todesopfer mit mehr als 1.000 angegeben. Unter den Toten sind nach Angaben der Vereinten Nationen hauptsächlich Kinder und Frauen.

Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen.In dem verarmten Land, das von mehreren Jahrzehnten blutiger Kämpfe geprägt ist, sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.