Nahost: USA befürchten direktes Eingreifen des Iran

Die USA befürchten nach Angaben des Weißen Hauses eine Eskalation des Krieges zwischen Israel und der Hamas sowie ein direktes Eingreifen des Iran. Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sprach im US-Sender CBS heute über eine mögliche neue Front an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon und fügte hinzu: „Wir können nicht ausschließen, dass Iran sich auf irgendeine Weise direkt einmischen wird.“

„Auf alle möglichen Eventualitäten vorbereiten“

„Wir müssen uns auf alle möglichen Eventualitäten vorbereiten“, sagte Sullivan weiter. Da den USA das Risiko von Beginn an bewusst gewesen sei, habe US-Präsident Joe Biden schnell reagiert, zunächst einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer geschickt und eine „deutliche Botschaft“ an alle gesendet, die aus der Situation einen Vorteil zu ziehen versuchten. Gestern hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Entsendung eines zweiten Flugzeugträgers verkündet.

Warnung aus Teheran

Der Iran warnte Israel heute vor einem Einmarsch in den Gazastreifen. Sollte Israel seine „Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des Gazastreifens fortsetzen“, könne niemand dafür garantieren, dass der Konflikt sich nicht ausweite, sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian nach Angaben seines Ministeriums am Sonntag bei einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani.

Israel richtet Sperrzone zu Libanon ein

In den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu Angriffen der proiranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel. Die israelische Armee erklärte heute daher einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone. Es sei verboten, diese Zone zu betreten, teilte die israelische Armee heute mit.

Dort wohnende Zivilisten und Zivilistinnen „in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze sind angewiesen, sich nahe Schutzräumen aufzuhalten“, hieß es weiter. In aktiven Kampfzonen werde außerdem die Verwendung von GPS-gestützten Navigationssystemen eingeschränkt. Zivilisten in der Region müssten wissen, dass das zu Störungen führen könne.