US-Apothekenkette nach Rezeptskandal insolvent

Die große US-Apothekenkette Rite-Aid will sich unter dem Druck Hunderter Klagen in einem Insolvenzverfahren sanieren. Der Vorwurf in den Klagen lautet, Rite-Aid habe in zahlreichen Fällen illegale Rezepte für Schmerzmittel einlösen lassen.

Rite Aid Filiale in Los Angeles
Reuters/Mike Blake

Rite-Aid beantragte in der Nacht auf heute ein Verfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts mit Gläubigerschutz. Zugleich bekam die Firma eine Finanzierung von 3,45 Milliarden Dollar (3,3 Mrd. Euro) für den weiteren Betrieb während des Insolvenzverfahrens.

Klage des Justizministeriums

Im März war auch das US-Justizministerium gegen Rite-Aid vor Gericht gezogen. Es wirft der Kette in der Klage vor, bei verdächtigen Rezepten für Schmerzmittel mit Opioiden klare Warnzeichen ignoriert zu haben. Rite-Aid weist die Vorwürfe zurück.

Der Missbrauch von Schmerzmitteln mit Opioiden ist ein großes Problem in den USA. Auch andere Drogerie- und Apothekenketten sind in den vergangenen Jahren ins Visier ähnlicher Klagen geraten. Das Problem von Rite-Aid waren zugleich hohe Schulden. Sinkende Umsätze ließen dem Unternehmen weniger Geld, um sie zu bedienen.