Bombendrohung nach Attentat in französischer Schule

Nach dem islamistisch motivierten Anschlag auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras ist dieselbe Schule heute wegen einer Bombendrohung geräumt worden.

Die Drohung sei über das Internet eingegangen, Experten für die Entschärfung von Sprengsätzen seien im Einsatz, teilte die Präfektur von Pas-de-Calais mit. Mehrere Dutzend Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mussten das Gebäude verlassen.

In der Schule fand kein Unterricht statt. Es gab aber ein Angebot zur psychologischen Beratung wegen des Anschlags vom Freitag. Außerdem war an der Schule eine Gedenkfeier für den 57 Jahre alten Französischlehrer Dominique Bernard geplant, den ein radikalisierter ehemaliger Schüler am Freitag vor dem Eingang der Schule erstochen hatte.

Der 20-jährige, aus dem russischen Inguschetien stammende Täter verletzte außerdem drei weitere Angestellte der Schule.

Situation äußerst gespannt

Heute jährte sich zudem der dritte Jahrestag des tödlichen islamistischen Anschlags auf den Lehrer Samuel Paty. Aus diesem Anlass waren mehrere Gedenkfeiern in Frankreich geplant.

Seit Freitag gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe, die Zahl der im Anti-Terror-Einsatz patrouillierenden Soldaten sollte bis heute auf bis zu 7.000 erhöht werden. Hintergrund sind die zunehmenden Spannungen in Frankreich infolge des Krieges zwischen Israel und der palästinensischen Hamas.

Zwei der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Frankreich – das Louvre-Museum in Paris und das Schloss von Versailles – mussten am Wochenende nach Anschlagsdrohungen geräumt werden.