Zahl der Piratenangriffe 2023 wieder gestiegen

Zunehmende Piraterie im Golf von Guinea hat die Zahl der Überfälle auf den Weltmeeren in den ersten neun Monaten 2023 wieder steigen lassen. Nach Daten des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) gab es zwischen Jänner und September weltweit insgesamt 99 Piratenangriffe und bewaffnete Raubüberfälle auf Schiffe – verglichen mit 90 Vorfällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Dabei wurden 85 Schiffe geentert, wie das zur Internationalen Handelskammer (ICC) gehörende Schifffahrtsbüro heute berichtete. Für das erste Quartal hatte das IMB noch die niedrigste Zahl an gemeldeten Vorfällen im Bereich der Piraterie seit 1993 vermeldet.

Fokus Golf von Guinea

Allein im westafrikanischen Golf von Guinea stieg die Zahl der Vorfälle in den ersten neun Monaten des Jahres von 14 auf 21. „Nicht nur die Entwicklungen im Golf von Guinea, einem Gebiet, in dem die Zahl der Vorfälle in den vergangenen zwei Jahren eigentlich eher rückläufig war, sind besorgniserregend“, sagte ICC-Germany-Generalsekretär Oliver Wieck. „Auch die Straße von Singapur gibt weiterhin Anlass zur Sorge.“ Dort wurden 33 Vorfälle gemeldet nach 31 in den ersten neun Monaten des Vorjahres.

Es gab laut IMB „69 Geiselnahmen, 14 Entführungen, acht Bedrohungen, drei Verletzte und einen tätlichen Angriff“. Das IMB mit seinem Piracy Reporting Centre (PRC) ist seit vielen Jahren eine zentrale Anlaufstelle für die Meldung aller Verbrechen der Seepiraterie und bewaffneter Raubüberfälle.