Bettwanzenhunde in Großbritannien stark nachgefragt

Einige Länder Europas haben derzeit mit einer neuen Welle von Bettwanzen beziehungsweise einer wachsenden Sorge vor einer solchen zu tun. Reisebeschränkungen im Zuge der CoV-Pandemie sorgten dafür, dass auch die Ausbreitung der Blutsauger zurückging. Das Wiederanlaufen des Tourismus ließ nun auch die ungewünschten Bettgäste zurückkommen.

In Frankreich beschäftigten Bettwanzen in den vergangenen Wochen sogar die nationale Politik. Das Bildungsministerium ließ mehrere Schulen schließen, Premierministerin Elisabeth Borne berief ein Krisentreffen ein. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals ist die Aufregung zwar noch nicht so groß – doch auch dort sind die Insekten Thema.

Ein Hund schnüffelt bei einer Couch nach Bettwanzen
IMAGO/MAXPPP/Jean-Marc Loos

Britische Firmen, die sich auf den Einsatz von speziell ausgebildeten Spürhunden spezialisiert haben, erleben derzeit einen „Miniboom“, wie der britische „Guardian“ schreibt. „Wir bekommen immer mehr Anfragen. Seit Juni ist die Zahl der Anrufe wahrscheinlich um 25 Prozent gestiegen“, sagte Gary Jakeman gegenüber der Zeitung.

Wenige Minuten vs. Stunden

Jakemans Firma hat für den Wanzeneinsatz zwei ausgebildete Springer Spaniel im Einsatz. Sie werden sowohl von Hotelbesitzern als auch Privatpersonen angefragt. Der Vorteil der Hundenase ist dabei offensichtlich: Zwar lassen sich Bettwanzen auch mit einem guten Auge und einer Taschenlampe finden. Das kann aber Stunden dauern. Ein ausgebildeter Spürhund ist da deutlich schneller. Ausgebildete Hunde könnten Bettwanzen innerhalb von Minuten finden, sagte Jakeman.

Dem geht allerdings auch eine entsprechend aufwendige Ausbildung voraus. Bis zu 18 Monate kann es dauern, um einen Hund für das Aufspüren von Bettwanzen abzurichten. Die Hunde werden dabei auf ein spezielles Pheromon trainiert, das von den Insekten produziert wird.