UNO warnt vor Ausbreitung von Krankheiten in Gaza

Die UNO hat vor einer Ausbreitung von Krankheiten im Gazastreifen durch verunreinigtes Trinkwasser gewarnt. Der Wassermangel in dem abgeriegelten Palästinensergebiet könnte Menschen dazu zwingen, aus verunreinigten Quellen zu trinken, hieß es gestern in einer Erklärung des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA).

„Die große Mehrheit der Bevölkerung im Gazastreifen hat nach wie vor keinen Zugang zu Wasser“, sagte UNRWA-Sprecherin Juliette Touma vor Medien. „Wir sprechen von rund zwei Millionen Menschen“, fügte sie hinzu.

Das UNWRA hatte vor Kriegsbeginn fast 1,2 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln versorgt. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sind keine Hilfslieferungen dieser oder anderer UNO-Organisationen mehr in dem Gebiet eingetroffen.

WHO warnt vor „echter Katastrophe“

Gestern hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer „echten Katastrophe“ im Gazastreifen gewarnt. Es seien nur noch für 24 Stunden Wasser, Strom und Treibstoff vorhanden, sagte der WHO-Regionaldirektor für das östliche Mittelmeer, Ahmed al-Mandhari. Hilfskonvois, die bisher am Grenzübergang Rafah zu Ägypten festhängen, müssten dringend durchgelassen werden.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte Anfang Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte Tausende Raketen ab und drang mit Hunderten Kämpfern nach Israel ein, die dort Gräueltaten unter Zivilpersonen anrichteten. Nach israelischen Angaben wurden mehr als 1.400 Menschen getötet und mindestens 199 weitere in den Gazastreifen verschleppt.

Israel geht in Gaza seither in großem Umfang gegen die Hamas vor, der dicht besiedelte Küstenstreifen steht unter Dauerbeschuss und ist komplett abgeriegelt. Bisher wurden dort nach palästinensischen Angaben etwa 2.750 Menschen getötet.