Brüsseler Angreifer wurde bereits in Italien überwacht

Der tunesische Mann, der verdächtigt wird, in Brüssel zwei schwedische Fußballfans erschossen zu haben, ist 2011 auf der italienischen Insel Lampedusa angekommen und Jahre später von Geheimdiensten überwacht worden. Das sagte eine italienische Regierungsquelle gestern und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur ANSA.

Dem Bericht zufolge hielt sich der Verdächtige einige Zeit in Italien auf, reiste dann nach Schweden. Dort wurde der Tunesier nach Angaben des schwedischen Fernsehens im September 2012 in Malmö gemeinsam mit zwei anderen Personen wegen des Verdachts auf Drogenhandel verhaftet und in der Folge unter anderem wegen des Besitzes von 100 Gramm Kokain zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft samt Landesverweis für zehn Jahre verurteilt.

Von einem Bekannten aus seiner Zeit in Schweden wurde der Mann, dessen Name in schwedischen Medien genannt wird, als „tief gläubig, aber absolut nicht radikal“ beschrieben. Nach seiner Freilassung kehrte er nach Italien zurück, wo er 2016 von der Polizei in Bologna als radikalisierte Person identifiziert und auch von Geheimdiensten überwacht wurde. Der Mann zog dann nach Belgien.

Terrormiliz IS bekannte sich zu Anschlag

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag von Montag in Brüssel. Einer ihrer Kämpfer habe die Tat verübt, bei der zwei schwedische Staatsbürger erschossen wurden, teilte der IS gestern Abend über seinen Kanal auf Telegram mit. Nach den tödlichen Schüssen auf zwei schwedische Fußballfans war der mutmaßliche Täter von der Polizei erschossen worden.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Nahost hat Italien die Sicherheitsvorkehrungen zur Vorbeugung dschihadistischer Anschläge verschärft. So wird die Lage in den Flüchtlingseinrichtungen aus Sorge vor radikalisierten Migranten streng beobachtet, verlautete aus dem Innenministerium.