Beschuss von Spital in Gaza: Israel will Unschuld belegen

Die Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen mit vielen Toten geht nach israelischen Erkenntnissen klar auf das Konto militanter Palästinenser. Dort sei gestern Abend eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad eingeschlagen. Das gehe aus Luftaufnahmen und einem abgefangenen Telefongespräch hervor, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari heute in Tel Aviv.

Auf einem Parkplatz neben der Klinik seien Zerstörungen vor allem durch eine sehr große Menge an Raketenantriebsmittel (Propellant) zu erklären, so Hagari. „Der Treibstoff hat eine größere Explosion ausgelöst als der Sprengkopf selbst.“

Es gebe auch keine typischen Zerstörungen an den umliegenden Gebäuden oder einen Krater wie nach einem israelischen Luftangriff, betonte Hagari. Es gebe häufiger Vorfälle fehlgeleiteter Raketen militanter Palästinenser, die im Gazastreifen selbst einschlugen, sagte er.

Biden sichert Israel Unterstützung zu

Der Islamische Dschihad wies die Darstellung zurück, und in arabischen Ländern wurde Israel für den Angriff verantwortlich gemacht. US-Präsident Joe Biden sagte kurz nach seiner Ankunft in Israel, die Explosion scheine nicht auf Israel zurückzugehen, und sicherte dem Land seine Unterstützung zu.

„Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom anderen Team gemacht wurde, nicht von Ihnen“, sagte Biden kurz nach seiner Ankunft in Tel Aviv zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. „Aber es gibt eine Menge Leute da draußen, die sich nicht sicher sind“, sagte Biden weiter.

Im Anschluss an seinen Kurzbesuch in Israel wollte Biden ursprünglich nach Jordanien, um mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und Jordaniens König Abdullah II. zusammenzukommen. Jordanien habe das Treffen in Absprache mit der US-Delegation abgesagt, hieß es aus dem Weißen Haus. Abbas werde wegen einer dreitägigen Staatstrauer nach der Explosion nicht anreisen.