Altes Gesetz: Arbeiter hängen Strohballen an Londoner Brücke

In London sind wegen Reparaturarbeiten Strohballen an die Millennium Bridge angebracht worden – die Pflicht, Strohballen aufzuhängen, geht britischen Medien zufolge auf eine alte städtische Verordnung zurück. Mit den Ballen sollen entgegenkommende Boote vor den Arbeiten unter der Brücke und der dadurch verringerten Durchfahrtshöhe gewarnt werden.

Konkret ist in den Statuten des Londoner Hafens (englisch: Port of London Thames Byelaws) vermerkt, dass die für die Brücke zuständige Person „tagsüber ein Strohbündel, das groß genug ist, um auffällig zu sein, und nachts ein weißes Licht“ aufhängen muss. Die Brücke ist wegen der Arbeiten bis 5. November gesperrt. Nach Angaben der NGO City Bridge Foundation, die sich um die fünf großen Themse-Brücken in London kümmert, begann ein Teil der Brücke zu verfallen und eine Membranschicht musste ersetzt werden.

„Skurrile Tradition“

„Das ist eine dieser skurrilen Traditionen, für die London berühmt ist, aber sie erfüllt auch einen praktischen Zweck“, sagte ein Sprecher der City Bridge Foundation gegenüber City AM. „Als 900 Jahre alte Wohltätigkeitsorganisation, die fünf Themse-Übergänge unterhält und Londons größter unabhängiger Geldgeber für wohltätige Zwecke ist, sind wir stolz auf die Rolle, die wir in der Geschichte Londons gespielt haben, und auf unsere heutige Rolle bei der Betreuung einiger wichtiger Schlüsselelemente der Hauptstadt-Verkehrsinfrastruktur“, heißt es weiter.

Die Millennium Bridge verbindet die City of London auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite. Am nördlichen Ende der Brücke befinden sich die St Paul’s Cathedral und die City of London School, am südlichen Ende das Tate Modern, das Globe Theatre und die Bankside Gallery.