Spitalsbeschuss in Gaza: Hamas meldet 471 Tote

Der Sprecher des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen hat angegeben, dass bei dem Spitalsbeschuss 471 Menschen getötet und 314 Menschen verletzt worden seien. Er spricht von einem „israelischen Massaker“.

Israel macht die Terrorgruppe Islamischer Dschihad für den Einschlag verantwortlich – es habe sich um einen gescheiterten Raketenabschuss der Militanten gehandelt. Das gehe aus Luftaufnahmen und einem abgefangenen Telefongespräch hervor, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari heute in Tel Aviv.

Auf einem Parkplatz neben der Klinik seien Zerstörungen vor allem durch eine sehr große Menge an Raketenantriebsmittel (Propellant) zu erklären, so Hagari. „Der Treibstoff hat eine größere Explosion ausgelöst als der Sprengkopf selbst.“

Es gebe auch keine typischen Zerstörungen an den umliegenden Gebäuden oder einen Krater wie nach einem israelischen Luftangriff, betonte Hagari. Es gebe häufiger Vorfälle fehlgeleiteter Raketen militanter Palästinenser, die im Gazastreifen selbst einschlugen, sagte er.

Aufruf zu weltweiten Protesten

Ein Repräsentant der Terrorgruppe Hamas sagte heute bei einer Pressekonferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut: „Wir rufen unser palästinensisches Volk und das Volk der arabischen und islamischen Nation auf, am Freitag in allen Städten (…) zu demonstrieren.“ Auch am Sonntag sollten die Proteste gegen „Massaker, Kriegsverbrechen und Völkermorde in Gaza“ weitergehen.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

Die Hamas forderte die Ausweisung aller israelischen Botschafter aus allen arabischen und islamischen Ländern und den Stopp aller diplomatischen Bemühungen, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren.