D: Wagenknecht will Medienberichten zufolge Partei gründen

Die deutsche Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat sich Medienberichten zufolge endgültig zur Gründung einer eigenen Partei entschlossen. Das meldeten gestern der „Spiegel“ und das ZDF. Am Montag werde Wagenknecht zunächst die Gründung des Vereins „BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ öffentlich vorstellen, schrieb der „Spiegel“.

Deutsche Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht
IMAGO/Political-Moments

Dieser gilt als eine Art Vorstufe zur Parteigründung. Er ist bereits registriert. Das Kürzel stehe für „Bündnis Sahra Wagenknecht“, schrieb der „Spiegel“. Wagenknechts Büro erklärte auf Anfrage der dpa, man könne die Berichte weder bestätigen noch kommentieren.

Auch öffentlich hat sich Wagenknecht immer wieder zu dem Schritt geäußert, sich aber nicht festgelegt. Mit der Linken hat sie sich in wichtigen Punkten wie der Migrations- und der Klimapolitik inhaltlich entzweit. Öffentlich sagte sie zuletzt, ihre Verbindung mit der Linken sei für sie abgehakt. Gegen sie läuft ein Parteiausschlussverfahren.

Die mögliche Parteigründung weckt so großes Interesse, weil sie die politische Landschaft Deutschlands verschieben könnte. In einer YouGov-Umfrage hatte Ende September fast jeder oder jede dritte befragte Wahlberechtigte (29 Prozent) im Osten des Landes angegeben, sich grundsätzlich vorstellen zu können, eine neue Partei unter Führung Wagenknechts zu wählen. Im Westen waren es 19 Prozent.