Ägypten will „dauerhaft“ Gaza-Hilfslieferungen ermöglichen

Ägypten hat einen „dauerhaften“ Zugang für Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen angekündigt. „Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden haben sich auf eine dauerhafte Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Rafah-Grenzübergang geeinigt“, sagte Präsidentensprecher Ahmed Fahmi, ohne einen Zeitpunkt für einen möglichen Beginn der Lieferungen zu nennen.

Biden hatte nach einem Telefonat mit Sisi mitgeteilt, dass dieser zugesagt habe, „für den Anfang“ zunächst „bis zu 20 Laster“ über den bisher geschlossenen Grenzübergang zu lassen. Danach könnten weitere Lieferungen folgen, hieß es.

Israel will Hilfslieferungen nicht blockieren

Zuvor hatte Israel erklärt, die zunächst blockierten Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen. Israel werde sich dem Aufruf von Biden, die Zivilbevölkerung im Süden des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen, nicht entgegenstellen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

Es werde die Hilfslieferungen aus Ägypten so lange zulassen, „wie diese Lieferungen nicht die Hamas erreichen“, hieß es weiter. Von israelischem Territorium würden aber keine Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen starten, bis die dort herrschende Hamas all ihre rund 200 aus Israel verschleppten Geiseln freigelassen habe.

Tausende Tote bisher

Hunderte Lkws mit Hilfsgütern warten am Grenzübergang Rafah darauf, die Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Bisher war der einzige nicht von Israel kontrollierte Übergang von ägyptischer Seite nicht geöffnet worden. Als ein Grund wurde unter anderem der Beschuss des Grenzübergangs durch die israelische Armee angegeben.

Die Hamas hatte am 7. Oktober bei einem Großangriff auf Israel etwa 1.400 Menschen getötet und mindestens 199 weitere in den Gazastreifen verschleppt.

Israel riegelte daraufhin das Palästinensergebiet ab, stoppte die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser und startete Gegenangriffe. Bei den israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen wurden nach bisherigen Angaben der dortigen Behörden etwa 3.300 Menschen getötet.