„Hinter uns die Sintflut“: Opposition zerpflückt Budget

Kein gutes Haar hat die Opposition heute am Budgetentwurf von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) gelassen. Kritik hagelte es von SPÖ, FPÖ und NEOS bei der ersten Lesung im Nationalrat heute vor allem an den steigenden Staatsschulden. „Hinter uns die Sintflut“ wäre der treffendere Titel für die Budgetrede Brunners gewesen, meinten SPÖ und NEOS. Die FPÖ attestierte dem Finanzminister ein glattes „Nicht genügend“.

Lob für den Haushaltsentwurf der Regierung für das kommende Jahr kam zum Auftakt der Debatte von ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Er appellierte in seiner Rede an die Abgeordneten, auch die positiven Seiten des Budgets zu bewerten. „Wir investieren in die Zukunft und sichern damit den Wohlstand“, so Wöginger.

SPÖ: „Hinter uns die Sintflut“

Den Optimismus teilte SPÖ-Klubobmann Philip Kucher nicht. „Hinter uns die Sintflut, das ist der treffende Titel für das schwarz-grüne Budget“, sagte Kucher. Die Einmalzahlungen der Regierung seien verpufft, die Leidtragenden seien die Menschen in Österreich und würden nun doppelt zur Kasse gebeten.

Auch die FPÖ hatte einen besseren Titel für den Budgetentwurf parat: „Wohlstand zerstören, Zukunft verbauen und Steuergeld verschwenden“ wäre das treffende Motto der Rede Brunners gewesen, so der FPÖ-Finanzsprecher Hubert Fuchs. Er sprach von einem „ambitionslosen Budget“. Die steigenden Schulden seien Spiegelbild des Versagens dieser Bundesregierung.

NEOS sieht keinen Grund für Optimismus

Die Kritik fand Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer „abstrus“ und weit entfernt von den Fakten. Das Budget zeige einmal mehr, dass es einen Unterschied mache, wenn die Grünen mitregieren, so Maurer. Die Regierung habe hier „Klimabudget“ vorgelegt, das mit den Füßen fest auf dem Boden unserer Zeit stehe und uns zugleich auf die Zukunft vorbereite.

Keinen Grund zu Optimismus sah dagegen NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger angesichts des größten Schuldenstands, den es je gegeben habe. Der Regierung warf sie vor, jedes Problem mit Geld zu bewerfen. „Was sie hier machen: hinter uns die Sintflut und alles in die Zukunft verschieben“, so Meinl-Reisinger. Dem künftigen Finanzminister sei es überlassen, die Scherben zusammenzukehren.

Nach der ersten Lesung im Nationalrat wandert der Entwurf für den Bundeshaushalt zur weiteren Behandlung in den zuständigen Ausschuss. Vor Beginn der Debatte wurde Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), die nach ihrem Rücktritt als steirische Gesundheitslandesrätin in das Hohe Haus wechselt, als Abgeordnete angelobt. Sie ersetzt den ÖVP-Abgeordneten Karl Schmidhofer.