NATO-Botschafter in Ungarn nach Putin-Orban-Treffen besorgt

Die Botschafter der NATO-Staaten in Ungarn haben nach einem gemeinsamen Treffen ihre Sorge über die weiterhin engen Beziehungen zwischen Budapest und Moskau zum Ausdruck gebracht. „Wir sind alle besorgt darüber, dass sich der ungarische Regierungschef mit Präsident Wladimir Putin getroffen hat, während Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt“, sagte der US-Botschafter in Ungarn, David Pressman, gestern im Sender Radio Free Europe.

Putin und Orban waren am Dienstag bei einer China-Reise des Kreml-Chefs in Peking zusammengekommen. Es war ihr erstes Treffen seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.

Ungarn weist Kritik zurück

Es sei „besorgniserregend“, dass Ungarn sich dafür entschieden habe, „mit dem Kreml auf diese Weise zu kooperieren“, sagte Pressman. Als Beispiel prangerte er die Wortwahl Orbans an, der den Krieg in der Ukraine als „Militäroperation“ bezeichnet hatte und damit die von Putin gewählte Bezeichnung übernahm.

Die ungarische Regierung wies Pressmans Kritik zurück. „Es ist nicht die Aufgabe des US-Botschafters, die ungarische Außenpolitik festzulegen. Das ist die Aufgabe der ungarischen Regierung“, sagte Orbans Stabschef Gergely Gulyas im ungarischen Fernsehen.

Das EU- und NATO-Mitglied Ungarn pflegt trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine enge Verbindungen zu Russland und hat etwa als einziges EU-Land seine Gasverträge mit Moskau noch ausgeweitet.