Uferbereiche und Straßen an Ostsee-Küste überschwemmt

An der Ostsee-Küste sind wegen der Sturmflut die ersten Straßen und Uferbereiche vom Hochwasser überschwemmt worden. So standen heute Früh sowohl in Wismar als auch in Kiel und Flensburg, alle in Deutschland, bereits zahlreiche Straßen unter Wasser.

„Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür“, sagte eine Sprecherin der Polizei Flensburg der dpa.

Die Sturmflut an der Ostsee soll heute Abend ihren Höhepunkt erreichen. An der gesamten Küste des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein werde der Wasserstand 1,50 Meter oder mehr über das mittlere Hochwasser steigen, sagte eine Sprecherin des deutschen Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Stadt Rostock.

Vorbereitungen auf den Sturm in Haderslev im Süden von Dänemark
AP/Ritzau Scanpix/Claus Fisker

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne), der auch für den Küstenschutz zuständig ist, rief die Küstenbewohnerinnen und -bewohner zur Vorsicht auf.

„Ich appelliere auch an alle an der Ostseeküste lebenden Menschen, sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen“, erklärte Goldschmidt.

Dänen sollen Küstengebiete verlassen

Mit einer möglichen Dauer von bis zu 40 Stunden könnte die Sturmflut deutlich länger anhalten als ähnliche Unwetterereignisse 2017 und 2019.

Eine sehr viel deutlichere Warnung gab die dänische Polizei heraus. Sie forderte Bewohnerinnen und Bewohner sowie Urlauberinnen und Urlauber im Süden und im Osten Dänemarks auf, spätestens heute Früh das Küstengebiet zu verlassen.

Das Dänische Meteorologische Institut (DMI) warnte vor Überschwemmungen in den betroffenen Küstenabschnitten heute und morgen. Der Wasserstand könne bis zu 2,4 Meter über den Normalwert steigen.

Zwei Tote bei schweren Unwettern in Schottland

Bei schweren Unwettern in Schottland kamen indes zwei Menschen ums Leben. Ein 56-jähriger Mann sei nahe der Stadt Forfar in seinem Lieferwagen von einem Baum erschlagen worden. Eine 57-Jährige wurde in den Highlands von Wassermassen weggerissen und starb.

In der Stadt Brechin nahe der Ostküste evakuierten die Behörden vorsichtshalber Hunderte Häuser. Die schottische Umweltbehörde warnte vor „beispiellosen“ Pegelanstiegen in Flüssen. In Tausenden Haushalten fiel vorübergehend der Strom aus.

Heute blieben Schulen in der am schwersten betroffenen Region Angus geschlossen. Es wurde erwartet, dass Sturm „Babet“ auch den Norden von England und Wales treffen wird. Zuvor hatte es bereits Überschwemmungen in Irland gegeben.