Junta in Niger: Fluchtversuch von Präsidenten

Die Militärregierung in Niger hat nach eigenen Angaben gestern einen Fluchtversuch des im Juli gestürzten und seitdem festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum vereitelt. „Gegen 3.00 Uhr Früh versuchten (…) Mohamed Bazoum und seine Familie, seine beiden Köche und zwei Sicherheitskräfte aus dem Gewahrsam zu fliehen“, sagte der Sprecher der Militärs, Oberst Amadou Abdramane, im Staatsfernsehen.

Abdramane sagte, dem Plan zufolge hätte Bazoum zunächst „in einen Unterschlupf am Stadtrand von Niamey“ gebracht werden und dann mit einem „Hubschraubern einer ausländischen Macht“ nach Nigeria flüchten sollen. Der Fluchtversuch sei jedoch misslungen und Bazoum und seine Komplizen wieder festgenommen worden, erklärte der Militärsprecher.

Abdramane rügte Bazoums „verantwortungsloses Verhalten“ und machte keine Angaben dazu, wo sich der gestürzte Präsident gestern Abend aufhielt. Die Militärs in Niger hatten Bazoum am 26. Juli in einem Staatsstreich abgesetzt und die Macht in dem westafrikanischen Sahel-Staat übernommen. Der Putsch wird international scharf kritisiert.