EU: Ägypten braucht Unterstützung bei Flüchtlingswelle

EU-Ratspräsident Charles Michel wird morgen nach Ägypten reisen und zur Unterstützung des Landes aufrufen, das möglicherweise nach einer Grenzöffnung für Hilfslieferungen von einer Flüchtlingswelle aus dem Gazastreifen betroffen sein wird. „Ägypten braucht Unterstützung, also lassen Sie uns Ägypten unterstützen“, sagte Michel gestern in Washington.

Michel werde während seines Ägypten-Besuchs am Wochenende Präsident Abdel Fattah al-Sisi treffen und auf dessen Einladung an einer „Konferenz über die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten, Palästina und den Friedensprozess“ teilnehmen, sagte seine Sprecherin Ecaterina Casinge.

Begleitet werde der Ratspräsident vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Anfang der Woche eine humanitäre Luftbrücke der EU für den Gazastreifen angekündigt.

Vorbereitungen für ein Flüchtlingscamp für Flüchtlinge aus Gaza an der Grenze zu Ägypten in Rafah
Reuters

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet indes damit, dass der Grenzübergang Rafah von Ägypten in den Gazastreifen für dringend nötige Hilfslieferungen heute geöffnet wird. Das sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

„Unsere Lastwagen sind beladen und bereit zur Abfahrt“, sagte Tedros. „Wir stehen mit der ägyptischen und der palästinensischen Rothalbmond-Gesellschaft bereit, das Material in den Gazastreifen zu bringen, sobald der Grenzübergang offen ist, hoffentlich morgen.“ Auch das ägyptische Fernsehen meldete, dass die Grenzöffnung heute bevorsteht.