Dauerhafte Zuwanderung in OECD-Ländern auf Rekordniveau

Die Zuwanderung in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist auf einem Rekordniveau. Das ist eines der Ergebnisse des OECD-Migrationsausblicks 2023. Demzufolge verzeichneten die OECD-Mitgliedsstaaten im vergangenen Jahr 6,1 Millionen dauerhafte Zuwanderer – ein Plus von 26 Prozent gegenüber 2021. Gründe für den Anstieg sind laut der Studie Familiennachzug und Maßnahmen gegen Arbeitskräftemangel.

Ein Drittel der OECD-Staaten verzeichnete im vergangenen Jahr die höchste Zuwanderung seit 15 Jahren. Nach Kanada und Großbritannien wanderten so viele Menschen dauerhaft ein wie noch nie zuvor. Österreich verzeichnete laut den OECD-Zahlen im vergangenen Jahr 89.200 dauerhafte Migranten und Migrantinnen – das entspricht einer Zunahme von etwa 21,2 Prozent gegenüber 2021.

Flüchtlinge aus Ukraine nicht mit eingerechnet

Flüchtlinge aus der Ukraine wurden in diese Zahlen nicht mit eingerechnet. Im Juni 2023 waren etwa 4,7 Millionen Menschen aus der Ukraine in OECD-Ländern registriert, die meisten davon in Deutschland, Polen und in den USA. Estland, Litauen und Tschechien haben die höchste Zahl an ukrainischen Flüchtlingen im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsanzahl aufgenommen.

Die Bereiche mit den höchsten Zuwachszahlen sind laut der Studie Familiennachzug (40 Prozent) und Arbeitsmigration. Letztere teilt sich in geplante Arbeitsmigration und Migration im Rahmen von Freizügigkeitsregelungen auf, wobei beide Bereiche für etwa 21 Prozent der dauerhaften Niederlassungen verantwortlich sind. Dauerhafte Niederlassung aus humanitären Gründen wurde etwa elf Prozent der neuen Einwohner in den OECD-Ländern gewährt.

Laut den Autorinnen und Autoren der Studie hat Arbeitskräftemangel dazu geführt, dass Arbeitsmigration in mehreren OECD-Ländern auf der politischen Agenda derzeit ganz oben stehe. Das habe in einigen Ländern bereits zu Veränderungen bei den Rahmenbedingungen geführt. Deutschland und Australien planen derzeit Gesetzesänderungen in diesem Bereich.