Zyklon „Lola“ wütet in Inselstaat Vanuatu

Der heftige Zyklon „Lola“ hat den Norden des Südsee-Staates Vanuatu erreicht und Berichten zufolge schwere Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft verursacht. Die Kommunikation mit der Provinz Penama, zu der drei Inseln gehören, sei gestern Abend abgebrochen, sagte Premierminister Charlot Salwai heute dem Sender Radio New Zealand (RNZ). Deshalb sei das genaue Ausmaß der Verwüstungen noch unklar. In der Provinz leben rund 30.000 Menschen.

Zeitweise war „Lola“ als Tropensturm der stärksten Kategorie fünf eingestuft worden. Mittlerweile wurde er in die Kategorie drei herabgestuft, wie die örtliche Behörde für Meteorologie und Geogefahren (VMGD) mitteilte. Jedoch werde noch immer mit „zerstörerischen Windgeschwindigkeiten“ von 125 Kilometern pro Stunde und mit Böen von bis zu 185 Kilometern pro Stunde gerechnet.

„Über tief gelegenen Gebieten und in der Nähe von Flussufern werden heftige Regenfälle mit Sturzfluten erwartet, einschließlich Küstenüberschwemmungen“, schrieb die VMGD. In allen Gewässern von Vanuatu sei mit sehr rauer See und starkem Wellengang zu rechnen.

Flugverbindungen gestrichen

Air Vanuatu hat vorsorglich alle Flugverbindungen gestrichen. Schiffe wurden in die Häfen zurückgerufen. Auch in der Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate galt Alarmstufe Rot: Regierungsgebäude, Märkte und Banken blieben bis auf Weiteres geschlossen.

Vanuatu im Südpazifik besteht aus rund 80 Inseln und liegt knapp 1.800 Kilometer östlich von Australien. Zwischen November und April ist der Inselstaat regelmäßig von Wirbelstürmen betroffen. „Lola“ kam jedoch außergewöhnlich früh: Es handle sich um den ersten Vorsaison-Zyklon im Südpazifik seit 1970, berichtete der australische Sender ABC.