Bulgarien kritisiert Österreich wegen Schengen-Nein

Irreguläre Migration und die Polizeizusammenarbeit sind im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und seinem bulgarischen Amtskollegen Kalin Stojanow in Wien gestanden. Das berichtete die Nachrichtenagentur BTA gestern unter Berufung auf das Innenministerium in Sofia. „Meine Delegation und ich haben am Dienstag und Mittwoch kein einziges sinnvolles Argument gehört, warum Bulgarien nicht in Schengen aufgenommen werden sollte“, sagte Stojanow danach.

Der bulgarische Innenminister habe die aktuelle Migrationssituation vorgestellt und betont, dass dank der Reorganisation der Grenzpolizei und der guten Zusammenarbeit mit der Türkei die Zahl der an der bulgarisch-türkischen Grenze aufgegriffenen irregulären Migranten um mehr als das Doppelte zurückgegangen sei, so die BTA weiter. „Wir arbeiten weiterhin aktiv daran, die Position Österreichs in Bezug auf die Schengen-Mitgliedschaft Bulgariens zu ändern“, sagte Stojanow nach dem Treffen.

Er wies darauf hin, dass die Gründe für das bisherige Nein Österreichs nicht in der Tätigkeit der bulgarischen Dienste liegen, sondern im schlechten Funktionieren des derzeitigen Schengen-Raums.