Hurrikan „Otis“ wütete in Mexiko

Der Pazifiksturm „Otis“ ist mit voller Wucht als Hurrikan der höchsten Stufe fünf nahe dem berühmten Badeort Acapulco auf Mexikos Südwestküste getroffen. Die Kommunikation mit der Region sei völlig zusammengebrochen, sagte Präsident Andres Manuel Lopez Obrador gestern. Das ganze Ausmaß der Schäden sei deshalb noch schwer abzuschätzen.

mehrere Personen helfen sich gegenseitig beim Überqueren eines Highway
AP/Marco Ugarte

Der Sturm erreichte das Festland mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 km/h, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami (NHC) und der mexikanische Wetterdienst mitteilten.

Innerhalb von nur etwa zwölf Stunden hatte sich „Otis“ von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt. „Den Aufzeichnungen zufolge entwickelt sich selten ein Hurrikan so schnell und mit solcher Kraft“, sagte Lopez Obrador in einer Pressekonferenz.

500.000 Anschlüsse zeitweilig ohne Strom

Über Land verlor „Otis“ an Kraft und zog als Hurrikan der Kategorie eins mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde weiter, wie der mexikanische Wetterdienst mitteilte. „Otis“ soll sich den Meteorologen zufolge im Laufe des Tages über der gebirgigen Region auflösen, aber weiterhin für starken Regen sorgen.

Der mexikanische Zivilschutz meldete im Bundesstaat Guerrero, in dem auch Acapulco liegt, Stromausfälle als Folge des Sturms. Nach Angaben des staatlichen Anbieters CFE fiel der Strom bei 500.000 Anschlüssen aus. Die Stromversorgung wurde inzwischen teilweise wiederhergestellt. Nach Angaben des Präsidenten kam es auch zu Erdrutschen an Landstraßen und Schäden auf einem Militärflughafen. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor.

Erdbeben-Frühwarnsystem beschädigt

Der Hurrikan hat auch das Frühwarnsystem für Erdbeben an der mexikanischen Pazifikküste beschädigt. Die Kommunikation mit mindestens 27 der rund 100 Sensoren des seismischen Beobachtungsnetzes sei unterbrochen, teilte der Betreiber mit. Sollte sich in der Nähe der beschädigten Sensoren ein starkes Beben ereignen, könne die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt werden.

Für Reparaturen stünden zwar Ingenieure bereit, doch seien wichtige Verkehrswege in der Region infolge des Sturms unterbrochen, hieß es.