F: 14 Jahre Haft für Gefängnisausbruch via Helikopter

Mit einem kinoreifen Gefängnisausbruch per Hubschrauber und der Hilfe eines bewaffneten Kommandos hat der Schwerkriminelle Redoine Faid vor fünf Jahren in Frankreich für Schlagzeilen gesorgt. Zum zweiten Mal machte sich der für Überfälle auf Geldtransporter und Banken bekannte Ganove damals aus der Haft davon und hielt die französische Justiz zum Narren. In der Nacht auf heute verurteilte ein Gericht in Paris den 51-jährigen Franzosen nun zu 14 Jahren Haft.

Die Anklage hatte 22 Jahre Haft für den geständigen Ausbrecher gefordert, seine Verteidigerin auf fünf bis acht Jahre Gefängnis plädiert. Auch elf mutmaßliche Helfer standen mit vor Gericht.

Drei bewaffnete Komplizen hatten am 1. Juli 2018 einen Hubschrauber in ihre Gewalt gebracht, landeten damit in einem Hof des Gefängnisses von Reau südöstlich von Paris und nahmen Faid an Bord. Unter dem Applaus anderer Häftlinge flog der Hubschrauber davon. Die Aktion dauerte nur wenige Minuten, niemand wurde ernsthaft verletzt.

Spektakuläre Flucht auch 2013

Schon 2013 war Faid eine spektakuläre Flucht aus einem Gefängnis gelungen. Dazu ließ er Sprengstoff an fünf Türen der Haftanstalt detonieren und nahm vier Aufseher vorübergehend als Geiseln. Mit einem Steckbrief suchte die Polizeiorganisation Interpol damals in den 190 Mitgliedsstaaten nach dem Ausbrecher – letztlich erfolgreich, er wurde wieder verhaftet.

2018 verurteilte ein Gericht Faid dann wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei einem gescheiterten Raubüberfall 2010 zu 25 Jahren Haft. Bei einer Verfolgungsjagd war damals eine Polizistin getötet worden.