Nach Hurrikan: Zehntausende werden aus Acapulco ausgeflogen

Zehntausende Menschen sollen aus dem von Hurrikan „Otis“ verwüsteten Badeort Acapulco an der mexikanischen Pazifikküste ausgeflogen werden. Der Kontrollturm am internationalen Flughafen sei wieder funktionsfähig, erste Flugzeuge würden heute in der Unglücksregion eintreffen, teilte die Regierung mit.

Vor allem gestrandete Urlauberinnen und Urlauber sollten über die Luftbrücke ausgeflogen werden, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner von Acapulco könnten die zerstörte Stadt verlassen. Über den Militärflughafen sollten darüber hinaus Lebensmittel und Trinkwasser in die Region gebracht werden.

Präsident Andres Manuel Lopez Obrador versprach der stark vom Tourismus abhängigen Region rasche Unterstützung. „Wir müssen Acapulco so schnell wie möglich wieder auf die Beine helfen“, sagte der Staatschef.

Tausende Soldaten im Einsatz

Unterdessen wurden die Aufräumarbeiten in Acapulco und den umliegenden Gemeinden fortgesetzt. Tausende Soldaten und weitere Einsatzkräfte waren im Einsatz, um umgestürzte Bäume und Trümmer beiseitezuschaffen und die Straßen wieder passierbar zu machen. Insgesamt waren 17.500 Soldaten und Mitglieder der Nationalgarde im Einsatz. Bei dem heftigen Sturm kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, vier weitere galten als vermisst.

„Otis“ war als Hurrikan der höchsten Stufe fünf in der Nacht auf Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 km/h und Böen von bis zu 330 km/h auf die Küste getroffen. In nur zwölf Stunden war er von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan hinaufgestuft worden. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf.

Der Sturm riss Fassaden von Häusern und ließ Fensterscheiben bersten, Strom, Telefon und Internet fielen großflächig aus. In Acapulco konnten sich viele Menschen nur zu Fuß durch die überschwemmten und von Trümmern blockierten Straßen fortbewegen. Auch in umliegenden Ortschaften richtete der Wirbelsturm schwere Schäden an. Medienberichten zufolge kam es zu zahlreichen Plünderungen in Supermärkten und anderen Geschäften.