FTX-Crash: Bankman-Fried räumt Fehler ein, weist Betrug zurück

Im Betrugsverfahren gegen Sam Bankman-Fried hat der Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX im Zeugenstand Fehler eingeräumt, die Betrugsvorwürfe jedoch zurückgewiesen. „Wir dachten, wir könnten vielleicht das beste Produkt auf dem Markt bauen“, sagte Bankman-Fried gestern vor einem Bundesgericht in New York.

„Im Grunde genommen kam das Gegenteil davon heraus. Viele Menschen haben gelitten – Kunden, Angestellte –, und das Unternehmen ging schließlich bankrott.“ Bankman-Fried nannte als einen Fehler, kein spezielles Team zum Risikomanagement zusammengestellt zu haben. Der 31-jährige ehemalige Milliardär wurde am Freitag von seinem Anwalt befragt. Die Staatsanwaltschaft sollte dazu als Nächstes Gelegenheit erhalten.

Betrug und Veruntreuung vorgeworfen

Die Behörden werfen Bankman-Fried milliardenschweren Betrug und Veruntreuung von Kundengeldern vor. Drei seiner engsten Vertrauten von damals haben sich schuldig bekannt und arbeiten mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Bei einer Verurteilung drohen Bankman-Fried bis zu 115 Jahre Gefängnis. Er hat alle Betrugsvorwürfe zurückgewiesen und auf „nicht schuldig“ plädiert.

Bankman-Fried hatte nach dem Uniabschluss als Kryptowährungshändler beim Brokerhaus Jane Street angeheuert. Er verdiente ein Vermögen durch Wetten auf Preisunterschiede von Bitcoin an Börsen in den USA und Asien. Im Jahr 2017 machte er sich mit dem Brokerhaus Alameda selbstständig, 2019 gründete er die Kryptobörse FTX. Deren Kollaps Ende 2022 erschütterte die Kryptobranche.