Polizeiabsperrung nahe Lisbon, US-Bundesstaat Maine
AFP/Angela Weiss,
18 Tote in Maine

Leiche des Täters gefunden

Mehr als zwei Tage nach einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine mit 18 Toten ist der Tatverdächtige tot aufgefunden worden. Die Behörden bestätigten am Freitagabend (Ortszeit) den Tod des mutmaßlichen Täters. „Er ist tot, die Polizei (…) hat die Leiche gefunden“, bestätigte die Gouverneurin des nordöstlichen US-Bundesstaats, Janet Mills: Der Verdächtige stelle nun keine Bedrohung mehr dar.

Nun beginne ein langer und schwieriger Weg, die grausame Tat zu verarbeiten, so Mills. Der Schütze hatte am Mittwochabend in einem Freizeitzentrum und in einem Grillrestaurant in der Kleinstadt Lewiston das Feuer eröffnet. Anschließend entkam er, seine Spur verlor sich in der waldreichen Umgebung.

Schon nach relativ kurzer Zeit identifizierte die Polizei den 40 Jahre alten Reservesoldaten Robert C. als mutmaßlichen Täter. Sein Motiv blieb offen. Er war Berichten zufolge vor einigen Wochen in psychiatrischer Behandlung und soll sich eingebildet haben, Stimmen zu hören.

Polizisten vor Ort
Reuters/Nicholas Pfosi
Rund zwei Tage wurde mit einem Großaufgebot nach dem Tatverdächtigen gesucht

Schulen und Geschäfte während Fahndung geschlossen

Die Polizei fahndete rund 48 Stunden lang mit einem Großaufgebot nach dem Verdächtigen. Auch eine Flucht per Boot wurde nicht ausgeschlossen. In der ländlichen Gegend in dem nördlichen Bundesstaat herrschte nach der Tat Ausnahmezustand – das öffentliche Leben kam praktisch zum Erliegen.

Die Behörden verhängten eine Art Ausgangssperre und forderten Zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben aus Furcht vor dem verschollenen Täter geschlossen. Erst am Freitagabend (Ortszeit) wurde die Anordnung aufgehoben.

Behörden bestätigten Fund von Leiche

Der mutmaßliche Schütze des Massakers mit 18 Toten im US-Bundesstaat Maine ist nicht mehr am Leben. Die Polizei fand die Leiche des Tatverdächtigen am Freitagabend (Ortszeit), wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Berichte über Abschiedsbrief

Die Behörden gaben schließlich auch die Namen der 18 Todesopfer bekannt. Das jüngste wurde demnach nur 14 Jahre alt, das älteste war 76. Mehr als 500 Hinweise von Anrainern bekamen die Ermittler im Zusammenhang mit der Fahndung. Die Sicherheitsbehörden machten bereits vor dem Fund der Leiche deutlich, dass sich der Verdächtige umgebracht haben könnte. Medien berichteten von einem möglichen Abschiedsbrief – und dass der Mann die Tatwaffe erst kurz vor der Tat legal erworben haben soll.

Lewiston hat knapp 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der US-Ostküste. Die Stadt ist etwa 30 Autominuten von Bowdoin entfernt, dem Heimatort des Verdächtigen.

Rund zehn Kilometer von Lewiston entfernt fand die Polizei das Auto des Gesuchten, einen weißen SUV, an einem Fluss in der Nähe eines Bootsanlegers. Die Suche gestaltete sich auch deshalb sehr schwierig, weil die dünn besiedelte Gegend viele Wälder und Sümpfe hat. In Maine leben gerade einmal 1,3 Millionen Menschen.

Anhaltende Debatte über US-Waffenrecht

In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs und bei Großveranstaltungen – das Land. Das führt immer wieder zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts, bisher jedoch ohne wirkliches Ergebnis. In der Regel scheitern Vorstöße für strengere Waffengesetze an den Republikanern und der mächtigen Waffenlobby.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Österreichweit und in den Bundesländern gibt es Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung im Krisenfall anbieten.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.