Neuer WHO-Appell für humanitäre Feuerpause in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Terrororganisation Hamas und Israel erneut zu einer Feuerpause aufgerufen. Berichte über Bombardierungen in der Nähe großer Krankenhäuser gäben Anlass zu großer Sorge, hieß es.

Die WHO bekräftigte, es sei unmöglich, Patienten zu evakuieren, ohne ihr Leben zu gefährden. Kliniken im gesamten Gazastreifen seien aufgrund der bisher Verletzten bereits ausgelastet und könnten den dramatischen Anstieg der Patientenzahlen nicht verkraften, während sie gleichzeitig Tausende von Zivilisten beherbergten, teilte die WHO heute mit.

Ein verletzter Palästinenser wird in einem Krankenhaus in Rafah (Gazastreifen) behandelt
AP/Hatem Ali

Während des nächtlichen Vorstoßes israelischer Truppen in den Gazastreifen sei es zu einem totalen Kommunikations- und Stromausfall für Gesundheitspersonal, Patienten und Zivilisten gekommen.

UNO-Resolution für „humanitäre Waffenruhe“

Zuvor hatte die UNO-Vollversammlung in New York mit großer Mehrheit eine „sofortige humanitäre Waffenruhe“ im Gazastreifen gefordert. Bei einer Dringlichkeitssitzung stimmten gestern von den 193 Mitgliedsstaaten der UNO 120 Staaten für die Resolution, 14 Staaten stimmten dagegen, 45 Staaten enthielten sich. Israel kritisierte den Text – speziell weil die Hamas namentlich nicht erwähnt wurde.

„Das ist ein dunkler Tag für die UNO und für die Menschheit“, sagte Israels UNO-Botschafter Gilad Erdan. Der Tag werde „als Schande in die Geschichte eingehen“. Die UNO habe gezeigt, dass sie „nicht mehr die geringste Legitimität oder Relevanz“ besitze.

Österreich votierte gegen Resolution

Österreich votierte gegen den Entwurf. „Eine Resolution in der UNO-Generalversammlung, die nicht einmal in der Lage ist, die Terrororganisation Hamas beim Namen zu nennen, kann von Österreich nicht unterstützt werden“, hieß es in einer Mitteilung aus dem Außenministerium gestern Abend.

„Ebenso wenig können wir eine Resolution unterstützen, die Israel nicht das völkerrechtlich verbriefte Recht auf Selbstverteidigung im Angesicht des Terrors einräumt. Folglich hat Österreich in der UNO-Generalversammlung gegen diese Resolution gestimmt.“