Schauspieler Matthew Perry
AP/Invision/Willy Sanjuan
1969–2023

„Friends“-Star Matthew Perry ist tot

Der US-Schauspieler Matthew Perry ist Medienberichten zufolge im Alter von 54 Jahren gestorben. Perry, der in den 1990er Jahren durch seine Rolle des Chandler Bing in der Kultfernsehserie „Friends“ berühmt wurde, sei leblos im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles aufgefunden worden, wie die „Los Angeles Times“ berichtete.

Der Tod von Perry wurde laut „New York Times“ („NYT“) vom Los Angeles Police Department bestätigt. Die Polizei sei am Samstag um 16.10 Uhr (Ortszeit) benachrichtigt worden, berichtete zuvor AFP mit Verweis auf einen Polizeisprecher. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, Feuerwehrleute seien zu einem „Wassernotfall“ gerufen worden.

Laut Medienberichten kam der Notruf für die Einsatzkräfte von einem Mitarbeiter von Perry. Dieser habe den 54-Jährigen leblos aufgefunden, so das Promiportal TMZ. Diesen Angaben zufolge habe es weder Anzeichen für ein Verbrechen gegeben, noch seien Drogen gefunden worden. Berichte, wonach Perry ertrunken sei, wollten die Einsatzkräfte bisher nicht bestätigen. Vielmehr werde bis zur Klärung der Todesursache wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, wie es laut „NYT“ beim Los Angeles Police Department dazu heißt.

Matthew Perry ist tot

Der US-Schauspieler Matthew Perry ist laut Medienberichten leblos in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden worden. Perry war in 1990er Jahren durch seine Rolle des Chandler Bing in der Kultfernsehserie „Friends“ berühmt geworden.

Im Vorjahr Memoiren veröffentlicht

Perry litt jahrelang unter Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit und verbrachte mehrere Aufenthalte in Entziehungskliniken. In seinen vergangenes Jahr erschienenen Memoiren „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing“ (Freunde, Liebhaber und die Große Schreckliche Sache) schrieb der Schauspieler, er sei 65-mal durch den Entzug gegangen und habe rund neun Millionen Dollar ausgegeben, um nüchtern zu werden.

Der Schauspieler wurde am 19. August 1969 im US-Bundesstaat Massachusetts geboren und wuchs in Kanada auf. Seine Mutter war eine kanadische Journalistin, die auch als Pressesprecherin für den damaligen Regierungschef Pierre Trudeau arbeitete. Perrys Vater war ebenfalls Schauspieler. Bevor sein Sohn sich für den gleichen Beruf entschied, machte er sich im Teenageralter als Tennisstar in Kanada einen Namen.

Matthew Perry in der Serie „Friends“
picturedesk.com/mptv
„Friends“ genießt bis heute anhaltenden Kultstatus

Durchbruch als Chandler

In den 1980er Jahren hatte Perry zunächst Gastrollen in Fernsehserien wie „Unser lautes Heim“, ehe er mit 24 Jahren für „Friends“ zu Chandler wurde und an der Seite von Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer der internationale Durchbruch folgte.

Perry war von der dank Streamingdiensten bis heute populären Sitcom offenbar von Anfang an angetan. „Es war, als wäre mir jemand ein Jahr lang gefolgt und hätte meine Witze geklaut, meine Eigenheiten kopiert und meine weltmüde, aber witzige Sicht auf das Leben kopiert“, schreibt Perry in seinen Memoiren über den Moment, als er erstmals das „Friends“-Drehbuch gelesen habe.

Die Sitcom lief in zehn Staffeln zwischen 1994 und 2004 und habe damals die Hauptsendezeit „dominiert“, wie Erstaustrahler NBC in einem Nachruf nun mitteilt. Für die 2021 gedrehte Sondersendung „Friends: The Reunion“, kamen die sechs Hauptdarsteller rund 17 Jahre nach dem Serienfinale noch einmal vor der Kamera zusammen. Neben „Friends“ spielte Perry in Filmen wie „Fools Rush In – Herz über Kopf“ an der Seite von Salma Hayek und „Keine halben Sachen“ mit Bruce Willis mit.

Matthew Perry und Salma Hayek im Film „Fools Rush In“
IMAGO/Panthermedia/Via Imago-Images.de
Perry und Hayek in „Fools Rush In“

„War Geschenk für uns alle“

Schauspielerin Mira Sorvino, die 1994 an der Seite von Perry in „Parallel Lives“ spielte, schrieb in Onlinediensten: „Oh nein! Matthew Perry! Du liebe, geplagte Seele!“ Und: „Mögest Du Frieden und Glück im Himmel finden und alle mit Deinem einzigartigen Witz zum Lachen bringen.“

Schauspieler Josh Charles, der mit Perry zusammen in der Serie „The Good Wife“ spielte, schrieb: „Schreckliche Nachrichten. Ruhe in Frieden, Bruder“. Die Produktionsgesellschaft Warner Bros TV, die „Friends“ produziert hatte, zeigte sich „am Boden zerstört“ durch die Nachricht von Perrys Tod. „Er war ein echtes Geschenk für uns alle.“ Auch Kanadas Premier Justin Trudeau, der in Ottawa gemeinsam mit Perry zur Schule ging, zeigte sich „schockiert“. „Du wurdest geliebt – und wir werden Dich vermissen“, schrieb Trudeau auf Twitter (X).

„Wir sind unendlich traurig über den viel zu frühen Tod von Matthew Perry“, so der US-Sender NBC. Perry habe „Hunderten von Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit seinem perfekten komödiantischen Timing und seinem scharfen Verstand so viel Freude bereitet. Sein Vermächtnis wird durch unzählige Generationen weiterleben“, wie es in der NBC-Aussendung weiter heißt.