Starlink im Gazastreifen: Israel will Einsatz verhindern

Israel will nach eigenen Angaben alles unternehmen, um den Einsatz des Satellitenkommunikationssystems Starlink von Elon Musks Unternehmen SpaceX im Gazastreifen zu verhindern. Grund sei, dass die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas das System für Terrorzwecke missbrauchen würde. „Darüber besteht kein Zweifel, wir wissen es, und Musk weiß es“, teilte Kommunikationsminister Schlomo Karhi auf dem von Musk übernommenen Kurznachrichtendienst Twitter (X) mit.

Satellitenkommunikationssystems Starlink
APA/AFP/Yasuyoshi Chiba

Musk hatte zuvor angekündigt, er wolle mit Hilfe des Satellitenkommunikationssystems seiner Firma SpaceX dabei helfen, die unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wiederherzustellen.

„Vielleicht wäre Musk bereit, die Freilassung unserer entführten Babys, Söhne, Töchter, älteren Menschen als Bedingung für (den Einsatz von Starlink) zu nennen. Alle von ihnen!“ Solange das nicht geschehe, werde sein Ministerium „jegliche Verbindung mit Starlink kappen“, wie Karhi dazu mitteilte.

Gazastreifen teils wieder am Netz

Der nahezu vollständige Blackout bei Internet- und Kommunikationsverbindungen im Gazastreifen ist nach Angaben palästinensischer Telefongesellschaften indes teilweise wieder behoben worden. Die Palestine Telecommunications (Paltel) schrieb heute auf Facebook, dass die Festnetz-, Mobilfunk- und Internetverbindungen nach den schweren Störungen, die seit Freitagabend bestanden, allmählich behoben werden.

Auch ein anderer großer Anbieter, die Jawwal Telecommunication Company, gab bekannt, dass ihre Telekommunikationsdienste „allmählich wiederhergestellt werden“. Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte, dass der Internetverkehr in Gaza wiederhergestellt wurde.

Die Kommunikation innerhalb des abgeriegelten Gazastreifens über das Internet oder Telefone war am Freitagabend fast völlig zusammengebrochen. Auch die Verbindungen nach außen waren nur mit Satellitenhandys oder von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen Sim-Karten möglich.