Ausgaben für Gewaltschutz in Frauenbudget aufgestockt

Der Großteil des Frauenbudgets fließt auch 2024 in den Bereich Gewaltschutz. Die Mittel für Frauenpolitik seien in ihrem Ministerium für das kommende Jahr um 9,3 Millionen auf 33,6 Millionen Euro aufgestockt worden, so Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) bei einer Pressekonferenz heute.

Darüber hinaus habe es auch in anderen Ressorts Steigerungen für oft frauenspezifische Themen gegeben – etwa beim Opferschutz im Justizministerium. Seit ihrem Amtsantritt sei das Frauenbudget damit verdreifacht worden, rechnete Raab vor.

Auch mehr Geld für Beratungsstellen

Um 5,5 Millionen Euro mehr fließen in Frauen- und Mädchenberatungsstellen, die künftig 13,6 Millionen Euro zur Verfügung haben. „Wir wollen einen 100-prozentigen Flächendeckungsgrad.“ Künftig soll es in jedem Bezirk entsprechende Einrichtungen geben. „Ein Ziel hat oberste Priorität: Alle Frauen und Mädchen sollen wissen, dass sie sich in jeder Lebenslage an Frauen- und Mädchenberatungsstellen wenden können.“

Sophie Hansal, Geschäftsleiterin des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, berichtete von Wartelisten in ihren Einrichtungen, die nun abgebaut werden könnten. Hauptthemen seien etwa die „Mental Load“ von Frauen, die zu viel gestemmt hätten und unter der Last wie etwa dem Management des Familienalltags zusammenbrechen, die psychische Situation von Mädchen und jungen Frauen und die Teuerung.

Equal Pay Day: Richtige Richtung, aber noch „nicht genug“

Angesichts des morgen stattfindenden Equal Pay Day, jenes Tages, an dem Männer bereits so viel verdient haben wie Frauen erst zu Jahresende, sprach Raab in einer Pressekonferenz zwar von der „richtigen Richtung“, aber das sei noch lange nicht genug.

Bei den Gründen für die nach wie vor vorhandene Lohnlücke habe man „Schlüsselgebiete“ identifiziert. So liege die Care-Arbeit für Kinder noch immer hauptsächlich bei den Müttern. Diese würden daher oft in Teilzeit arbeiten und Karrieremöglichkeiten verpassen.

Hier sei es daher wichtig, in die Kinderbetreuung zu investieren. Dafür stünden bis 2030 zusätzliche 4,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Außerdem seien Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen tätig, hier müssten Rollenklischees aufgebrochen werden. Darüber hinaus will Raab weiter mit den Grünen am automatischen Pensionssplitting arbeiten.