Kritik an drohender Abschiebung von Schüler nach Krebsheilung

Die drohende Abschiebung eines 16-jährigen Schülers und seiner Familie aus Georgien nach der überstandenen Krebserkrankung des Buben sorgt für Kritik.

An einer von der Asylkoordination organisierten Kundgebung heute vor dem Innenministerium nahm neben Mitschülerinnen und Mitschülern des 16-Jährigen auch die Vorsitzende der Kindeswohlkommission, Irmgard Griss, teil. Das Kindeswohl sei in dem Fall nicht geprüft worden, das sei verfassungswidrig, kritisierte Griss.

Griss: Kinderrechte ignoriert

Der 16-Jährige und seine Geschwister seien von den Behörden nicht befragt und damit ihre Kinderrechte ignoriert worden, so die Kritik. Der Fall erinnere an jenen der 2021 nach Georgien abgeschobenen damals zwölfjährigen Tina, in deren Folge die Kindeswohlkommission eingerichtet wurde, so Griss.

Auch die Familie des 16-jährigen Jaba sei bestens integriert, argumentierte Katharina Glawischnig von der Asylkoordination. Eine Schwester stehe vor der Matura, der Vater habe ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, die Mutter eine Einstellungszusage.

Die georgische Familie kam vor fünf Jahren nach Österreich und erhielt subsidiären Schutz, weil der Sohn in Österreich wegen Leukämie behandelt wurde. Nach der Heilung des Buben wurde der Antrag auf humanitäres Bleiberecht abgelehnt.