Quartalsgewinn der OMV mehr als halbiert

Der heimischei Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat seinen Gewinn im dritten Quartal mehr als halbiert. Das um Lagereffekte bereinigte operative Ergebnis (CCS-EBIT) sank um 62 Prozent auf 1,33 (3,52) Milliarden Euro, teilte das Unternehmen heute mit.

Der CCS-Überschuss fiel um 64 Prozent auf 431 Millionen Euro. Die OMV liegt damit klar unter den Erwartungen: Analysten hatten im Schnitt mit einem CCS-EBIT von 1,49 Milliarden Euro und einem CCS-Überschuss von 657 Millionen Euro gerechnet.

Chemiesparte in roten Zahlen

Vor allem die von Vorstandschef Alfred Stern zum Wachstumsmotor auserkorene Chemiesparte, zu der auch der Petrochemiekonzern Borealis gehört, schwächelt. Der Bereich Chemicals & Materials schrieb einen operativen Verlust vor Sondereffekten von 11,0 Millionen Euro nach einem Gewinn von 214 Millionen Euro im Jahr davor.

Hohe Einbußen verbuchte auch der Bereich Energy, der die Exploration und Produktion von Öl und Gas beinhaltet. Der operative Gewinn schrumpfte dort um 68 Prozent auf 942 Millionen Euro. Der Bereich Fuels & Feedstock, der die Raffinerien umfasst, legte hingegen um gut ein Fünftel auf 418 Millionen Euro zu.

OMV investiert über 170 Mio. in deutsches Recycling-Joint-Venture

Gleichzeitig mit der Quartalsbilanz kündigte die OMV an, in den Bau einer Sortieranlage in Deutschland zur Herstellung von Rohstoffen für das chemische Recycling über 170 Millionen Euro zu investieren. Wie bereits im März 2022 angekündigt, soll die Anlage im süddeutschen Walldürn (Baden-Württemberg) errichtet werden, nun sei die Investitionsentscheidung gefallen, wie die OMV mitteilte.